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Europäisches Verbraucherzentrum Italien Büro Bozen
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09.02.2023

Influencer Marketing: Was ist das und welche Risiken birgt es?

 
Influencer Marketing: Davon hören wir jeden Tag, vor allem in den sozialen Medien, aber was hat es damit auf sich? Und wie können wir die Empfehlungen seriöser und weniger seriöser Influencer:innen auseinanderhalten und erkennen? Das wollen wir gemeinsam herausfinden.

Influencer Marketing, was bedeutet das?

Influencer Marketing ist die Fähigkeit bestimmter Nutzer:innen, die Entscheidungen einer Gruppe von Käufer:innen zu “beeinflussen“; es ist, insbesondere in den sozialen Netzwerken, ein weitverbreitetes Phänomen. Das Wachstum von Plattformen wie YouTube, Instagram sowie von Podcasts und Blogs ermöglicht eine Sichtbarkeit, die vor ein paar Jahren noch undenkbar war.

Warum nutzen Unternehmen Influencer:innen, um ihre Sichtbarkeit zu vergrößern?

Influencer Marketing wird immer beliebter und nicht nur große Unternehmen nutzen es: Seit es das Konzept der Mikro- und Nano-Influencer:innen gibt, kann sich auch der Gemüsehändler von nebenan für dieses Marketingsystem entscheiden. Sogar in Fällen, in denen die anvisierte Zielgruppe begrenzt ist, kann die Wirksamkeit oft beträchtlich sein. Das Resultat ist, dass wir alle potenziell von dieser Art von Marketingstrategie erreicht und beeinflusst werden, wenn wir eine Kaufentscheidung treffen.

Warum ist Influencer Marketing so erfolgreich?

Zwar entscheiden Durchschnittsverbraucher:innen aufgrund verschiedener Faktoren, wie sie ihr Geld ausgeben, aber einer der wichtigsten Faktoren ist immer der so genannte "soziale Beweis". Social Proof ist ein psychologischer Mechanismus, der Nutzer:innen in ihren Kaufentscheidungen bestärkt, indem er sich die Tatsache zunutze macht, dass andere Personen die betreffenden Produkte oder Dienstleistungen bereits gekauft haben. Genau auf der Grundlage dieses Mechanismus schalten sich Influencer:innen ein: Mit ihren Meinungen können sie ein Publikum überzeugen, das zwar nicht immer groß ist, aber sich sehr angesprochen fühlt und sich stark mit den Influencer:innen identifiziert.

Das Ergebnis ist, dass laut Statistik jeder dritte Italiener Produkte oder Dienstleistungen kauft, die von Influencer:innen beworben wurden.

Die Risiken für Käufer:innen

Für Verbraucher:innen kann es daher riskant sein, sich gedankenlos auf jene Influencer:innen zu verlassen, denen sie folgen, ohne sich des psychologischen Mechanismus bewusst zu sein, der dabei angewendet wird.
Neben seriösen Influencer:innen, gibt es auch solche, die unseriös sind oder sich wenig um die Ethik kümmern, mit der sie Produkte bewerben. Außerdem machen auch Influencer:innen, wie jede und jeder von uns, nicht immer das Richtige, und so kann es vorkommen, dass auch weniger vertrauenswürdige Unternehmen beworben werden.

Tatsächlich ist die Welt des Influencer Marketings immer noch kaum geregelt und lässt Raum für diejenigen, die diesen Beruf mit dem einzigen Ziel ausüben, Profit zu machen, ohne sich wirklich darum zu kümmern, wen oder was sie bewerben.

Wer die Influencer Tätigkeit verantwortungsvoll ausübt, sollte sich für alle Komponenten des Unternehmens, für das sie oder er wirbt, interessieren und öffentlich und eindeutig erklären, dass er oder sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung wirbt; jene Influencer:innen hingegen, welche ihre Tätigkeit aus reinem wirtschaftlichen Nutzen ausüben, ohne dabei auf den ethischen Aspekt zu achten, ziehen ihre Schlussfolgerungen allein auf der Grundlage des wirtschaftlichen Angebots des Unternehmens, das sie beauftragt hat, und werben oft versteckt und undurchsichtig für Produkte und Dienstleistungen.

Wem kann man in der Welt des Influencer Marketings vertrauen?

Leider gibt es immer noch keine genauen Regeln, und Influencer Marketing kann sowohl für Verbraucher:innen als auch für das Unternehmen, das sich für diese Art der Werbung entscheidet, ein Dschungel sein. Es ist daher notwendig und sinnvoll, sicherzustellen, dass diejenigen, die für ein Unternehmen werben, dies auf klare und transparente Weise tun, beispielsweise durch die Verwendung von Hashtags und Schlagwörtern, die signalisieren, dass es sich um Werbeinhalte handelt, und durch welche diese klar und deutlich von anderen Inhalten, die von den Influencer:innen erstellt wurden, abgegrenzt werden. Jene Influencer:innen, die ihre Tätigkeit verantwortungsvoll ausüben, werden daher darauf achten, ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen hervorzuheben, indem sie Hashtags und spezielle Formulierungen - wie zum Beispiel: #advertising #advertising #adv #sponsored #productprovidedby #insertionpayment - in die Beschreibung einfügen,

"Die Verbraucher:innen müssen sich dessen bewusst sein, dass sie es mit gesponserten Inhalten zu tun haben und dass die Empfehlungen, die zwar durchaus ihre Gültigkeit haben können, dennoch immer einer Werbelogik folgen", erinnert Stefano Albertini, Leiter des Europäischen Verbraucherzentrums Italien – Büro Bozen.

Für weitere Informationen steht das Europäische Verbraucherzentrum Italien zur Verfügung. (Tel: 0471/980939, E-Mail: info@euroconsumatori.org).
Für Interviews: 0471 980939.


Bozen, 09. Februar 2023
Presse-Information

 

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