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10.11.2015
2005-2015: Das ECC-Net feiert Geburtstag Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren seit 10 Jahren im Dienste der Verbraucher
Das ECC-Net (European Consumer Centres Network) ist ein Netzwerk, bestehend aus 30 Zentren in den EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen und Island, das Verbrauchern kostenlose Unterstützung und Beratung bei grenzüberschreitenden Einkäufen bietet. Es wurde vor 10 Jahren von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit den Regierungen der einzelnen Mitgliedsstaaten gegründet.
Zwischen 2005 und 2014 haben sich Verbraucher in mehr als 650.000 Fällen Hilfe suchend an die Zentren des ECC-Net gewandt. Viele Zentren gibt es in der einen oder anderen Form schon seit 20 Jahren, so auch das EVZ in Bozen, welches den Geburtstag des Netzwerkes zum Anlass genommen hat, die Vertreter der Medien einzuladen und im Rahmen einer Pressekonferenz das Jubiläum – mit Kuchen und Prosecco - gebührend zu feiern. „Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat dieses Netzwerk von Beginn an unterstützt, bereits in den 90er Jahren, als es als solches noch in den Kinderschuhen steckte“, berichtet Walther Andreaus, Geschäftsführer der VZS. „Unserer Einsatz hat sich ausgezahlt: Seit Jahren gewinnen wir die nationale Ausschreibung, um das EVZ Italien zu führen“, fährt der erfahrene Verbraucherschützer stolz fort.
Von Anfang an im EVZ Bozen dabei ist die Juristin Julia Rufinatscha. „Autoimport war so ein typischer grenzüberschreitender Bereich, mit dem wir uns von Beginn an beschäftigt haben“, erklärt die Expertin, die selbst ein importiertes Auto fährt. „Die Thematik ist aber immer noch sehr aktuell und zwar so sehr, dass das Netzwerk in Kürze sogar einen ganzen Bericht dazu veröffentlichen wird.“ Solche gemeinsamen Berichte und Projekte zeigen die Stärke und die Vorteile dieses Netzwerkes auf: Mittlerweile verzeichnet das ECC-Net jährlich direkte Kontakte mit rund 100.000 Verbrauchern und bearbeitet in etwa 40.000 Verbraucherbeschwerden. Weit über 3 Millionen Verbraucher finden die Informationen, die sie benötigen, auf den Webseiten der Mitgliedsländer oder über deren Apps, mithilfe von EVZ-Mitarbeitern bei Veranstaltungen oder über Medienberichte, in denen veröffentlichte Warnungen oder Fälle dargestellt werden.
Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des ECC-Net hat die Europäische Kommission einen Jubiläumsbericht herausgegeben, der die Errungenschaften der einzelnen Europäischen Verbraucherzentren Revue passieren lässt. Im Bericht findet man auch einige Fälle, die vom EVZ in Bozen bearbeitet wurden. So zum Beispiel den Fall von Udo aus Südtirol, der mit einem deutschen Reiseveranstalter zu kämpfen hatte, der auf Grund der italienischen Staatsbürgerschaft des Verbrauchers, einen höheren Preis berechnet hatte. „Reklamationen im Bereich Reisen und Urlaub stehen bei uns an erster Stelle“, erklärt Monika Nardo, Leiterin des EVZ Bozen. „Im Bereich dieser Preisdiskriminierungen konnten wir in den letzten Jahren aber einige Änderungen bewirken und einige Erfolge verzeichnen: So wurde in Italien jetzt endlich die zuständige Durchsetzungsbehörde ernannt“, fährt die Juristin fort.
Die Zunahme des E-Commerce in den letzten 10 Jahren und die sich daraus ergebenden Anfragen und Reklamationen stellen eine große Herausforderung für die EVZ dar. Jedes sechste Unternehmen verkauft mittlerweile online; E-Commerce macht 7% des Einzelhandelsumsatzes in der EU aus. Mehr als die Hälfte der europäischen Verbraucher kauft Waren und Dienstleistungen online. „Der Inhalt der Anfragen der Verbraucher und die Betrugsmeldungen in diesem Bereich sind fast täglich neu und verändern sich mit der selben Geschwindigkeit wie das Internet. Aber vermeiden kann man sie nur mit einer “Waffe” und zwar der Information: Nur informierte Verbraucher erkennen Betrüger und sind in der Lage im Internet sicher einzukaufen“, erklärt die Internetexpertin Isolde Brunner, langjährige Mitarbeiterin im EVZ Bozen.
„In den ersten Jahren unserer Tätigkeit haben die angeschriebenen Firmen unsere Reklamationsschreiben oft gar nicht beantwortet“, erinnert sich Julia Rufinatscha. „Mittlerweile haben wir eine gute Erfolgsquote erreicht und können mindestens die Hälfte der Fälle positiv lösen“, berichtet Isolde Brunner. „2014 konnten wir in den 602 von uns betreuten Fällen über 145.000 Euro für die Verbraucher zurückholen“, erklärt Brunner mit Freude. Dass die außergerichtliche Streitbeilegung bei Verbraucherangelegenheiten, vor allem in grenzüberschreitenden Fällen, die wahrscheinlich einzige Lösung ist, spiegelt sich auch in den von der EU erlassenen gesetzlichen Maßnahmen wider. „Ab 2016 müssen alle Mitgliedsstaaten Schlichtungsstellen für alle Verbraucherbelange einrichten, für grenzüberschreitende Fälle wird eine Online-Plattform eingerichtet“, erklärt Chiara Bongiorno vom EVZ Bozen. „Ein erneuter Grund zur Freude für uns“, erklärt Walther Andreaus, „denn das EVZ Italien ist als Anlaufstelle dieser Plattform für die italienischen Verbraucher nominiert worden.“
Weiterführende Informationen zum Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren sind auf der Internetseite der Europäischen Kommission und natürlich des Europäischen Verbraucherzentrums in Bozen (www.euroconsumatori.org) zu finden.
Bozen, 10.11.2015
Pressemitteilung
Von Anfang an im EVZ Bozen dabei ist die Juristin Julia Rufinatscha. „Autoimport war so ein typischer grenzüberschreitender Bereich, mit dem wir uns von Beginn an beschäftigt haben“, erklärt die Expertin, die selbst ein importiertes Auto fährt. „Die Thematik ist aber immer noch sehr aktuell und zwar so sehr, dass das Netzwerk in Kürze sogar einen ganzen Bericht dazu veröffentlichen wird.“ Solche gemeinsamen Berichte und Projekte zeigen die Stärke und die Vorteile dieses Netzwerkes auf: Mittlerweile verzeichnet das ECC-Net jährlich direkte Kontakte mit rund 100.000 Verbrauchern und bearbeitet in etwa 40.000 Verbraucherbeschwerden. Weit über 3 Millionen Verbraucher finden die Informationen, die sie benötigen, auf den Webseiten der Mitgliedsländer oder über deren Apps, mithilfe von EVZ-Mitarbeitern bei Veranstaltungen oder über Medienberichte, in denen veröffentlichte Warnungen oder Fälle dargestellt werden.
Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des ECC-Net hat die Europäische Kommission einen Jubiläumsbericht herausgegeben, der die Errungenschaften der einzelnen Europäischen Verbraucherzentren Revue passieren lässt. Im Bericht findet man auch einige Fälle, die vom EVZ in Bozen bearbeitet wurden. So zum Beispiel den Fall von Udo aus Südtirol, der mit einem deutschen Reiseveranstalter zu kämpfen hatte, der auf Grund der italienischen Staatsbürgerschaft des Verbrauchers, einen höheren Preis berechnet hatte. „Reklamationen im Bereich Reisen und Urlaub stehen bei uns an erster Stelle“, erklärt Monika Nardo, Leiterin des EVZ Bozen. „Im Bereich dieser Preisdiskriminierungen konnten wir in den letzten Jahren aber einige Änderungen bewirken und einige Erfolge verzeichnen: So wurde in Italien jetzt endlich die zuständige Durchsetzungsbehörde ernannt“, fährt die Juristin fort.
Die Zunahme des E-Commerce in den letzten 10 Jahren und die sich daraus ergebenden Anfragen und Reklamationen stellen eine große Herausforderung für die EVZ dar. Jedes sechste Unternehmen verkauft mittlerweile online; E-Commerce macht 7% des Einzelhandelsumsatzes in der EU aus. Mehr als die Hälfte der europäischen Verbraucher kauft Waren und Dienstleistungen online. „Der Inhalt der Anfragen der Verbraucher und die Betrugsmeldungen in diesem Bereich sind fast täglich neu und verändern sich mit der selben Geschwindigkeit wie das Internet. Aber vermeiden kann man sie nur mit einer “Waffe” und zwar der Information: Nur informierte Verbraucher erkennen Betrüger und sind in der Lage im Internet sicher einzukaufen“, erklärt die Internetexpertin Isolde Brunner, langjährige Mitarbeiterin im EVZ Bozen.
„In den ersten Jahren unserer Tätigkeit haben die angeschriebenen Firmen unsere Reklamationsschreiben oft gar nicht beantwortet“, erinnert sich Julia Rufinatscha. „Mittlerweile haben wir eine gute Erfolgsquote erreicht und können mindestens die Hälfte der Fälle positiv lösen“, berichtet Isolde Brunner. „2014 konnten wir in den 602 von uns betreuten Fällen über 145.000 Euro für die Verbraucher zurückholen“, erklärt Brunner mit Freude. Dass die außergerichtliche Streitbeilegung bei Verbraucherangelegenheiten, vor allem in grenzüberschreitenden Fällen, die wahrscheinlich einzige Lösung ist, spiegelt sich auch in den von der EU erlassenen gesetzlichen Maßnahmen wider. „Ab 2016 müssen alle Mitgliedsstaaten Schlichtungsstellen für alle Verbraucherbelange einrichten, für grenzüberschreitende Fälle wird eine Online-Plattform eingerichtet“, erklärt Chiara Bongiorno vom EVZ Bozen. „Ein erneuter Grund zur Freude für uns“, erklärt Walther Andreaus, „denn das EVZ Italien ist als Anlaufstelle dieser Plattform für die italienischen Verbraucher nominiert worden.“
Weiterführende Informationen zum Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren sind auf der Internetseite der Europäischen Kommission und natürlich des Europäischen Verbraucherzentrums in Bozen (www.euroconsumatori.org) zu finden.
Bozen, 10.11.2015
Pressemitteilung
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