Auch italienische Verbraucher können teilnehmen, 586 Millionen Dollar stehen zur Verfügung.
Western Union ist eines der größten Bargeldtransferunternehmen und ermöglicht den weltweiten Transfer von Bargeld. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien und die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) weisen seit Jahren darauf hin, dass Western Union aber häufig für Betrügereien benutzt wird. Nun sollen die Betrugsopfer entschädigt werden.
Wie funktioniert Western Union eigentlich?
Bei einem Western Union Servicepunkt wird ein Sendeformular ausgefüllt, das Geld übergeben, und die jeweilige Versandgebühr entrichtet; der Absender muss sich dabei durch ein Dokument identifizieren. Die Geldsendung erhält eine Nummer und ist in wenigen Minuten am Empfangsort verfügbar, wo es der Begünstigte nach Ausfüllen eines Empfangsformulars, sowie der Vorlage eines Ausweises in Empfang nehmen kann.
Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien und die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) weisen seit Jahren darauf hin, dass dieser Bargeldtransferservice häufig für Betrügereien benutzt wird und nicht dazu geeignet ist, Geld an unbekannte Personen zu senden: Es ist nicht möglich, die Transaktion rückgängig zu machen und vor allem zu ermitteln, wer den Betrag effektiv abgeholt hat.
Aber es gibt nun eine gute Nachricht, denn Western Union bietet eine Entschädigung für Betrugsopfer:
Mehrere Jahre ermittelten der US Federal Trade Commission, das Department of Justice und der US Postal Service gegen Western Union. Am 19. Jänner 2018 stimmte das Unternehmen zu, Opfer von Betrügereien zu entschädigen. Insgesamt stehen rund 586 Millionen Dollar zur Verfügung. Das amerikanische Department of Justice wird die Fälle prüfen.
Einige Betroffene sollen bereits Post von der Kanzlei Girardi & Co. erhalten haben, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es sich um keine Spam- oder Phishingmitteilung handelt. Dieser Hinweis ist besonders wichtig, denn Western Union bringen die Verbraucherschützer in erster Linie mit „scams“, also Betrügereien in Verbindung. So bearbeitete Julia Rufinatscha vom EVZ zum Beispiel vor einigen Jahren den Fall von Herrn Johann, der im Internet Maria, seine große Liebe gefunden hatte. Nur war Maria aber leider in Afrika und Herr Johann sollte Maria helfen, die Fahrt nach Italien zu finanzieren. Über 10.000 Euro bezahlte Johann, immer mittels Western Union, bevor ihn die Juristin davon überzeugen konnte, dass von Liebe eigentlich keine Spur war, sondern lediglich von Betrug!
Monika Nardo, Leiterin vom EVZ kann sich an den Fall mit der Studentenwohnung in London erinnern, welche zwei Südtiroler Studenten im Internet ganz günstig gefunden hatten. Ganze drei Monatsmieten hatten sie - mittels Western Union - im Voraus bezahlt. „Als die Studenten dann in London waren, gab es niemanden der zur Schlüsselübergabe erschien, und das Geld war natürlich pfutsch!“, erzählt die Beraterin.
"Viele gehen Online-Betrügern auf den Leim. Wer Opfer eines Betrugs im Internet wurde, sollte diesen melden. Die Meldung kann bei der Postpolizei oder/und einer Verbraucherschutzorganisation gemacht werden. Beide Institutionen haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und können Verbrauchern daher auf unterschiedliche Weise helfen“, sagt Walther Andreaus, Geschäftsführer der VZS, welche das EVZ in Bozen organisiert, abschließend.
Bozen, 01.02.2018
Presse-Information
Wie funktioniert Western Union eigentlich?
Bei einem Western Union Servicepunkt wird ein Sendeformular ausgefüllt, das Geld übergeben, und die jeweilige Versandgebühr entrichtet; der Absender muss sich dabei durch ein Dokument identifizieren. Die Geldsendung erhält eine Nummer und ist in wenigen Minuten am Empfangsort verfügbar, wo es der Begünstigte nach Ausfüllen eines Empfangsformulars, sowie der Vorlage eines Ausweises in Empfang nehmen kann.
Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien und die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) weisen seit Jahren darauf hin, dass dieser Bargeldtransferservice häufig für Betrügereien benutzt wird und nicht dazu geeignet ist, Geld an unbekannte Personen zu senden: Es ist nicht möglich, die Transaktion rückgängig zu machen und vor allem zu ermitteln, wer den Betrag effektiv abgeholt hat.
Aber es gibt nun eine gute Nachricht, denn Western Union bietet eine Entschädigung für Betrugsopfer:
- Westen Union entschädigt Personen, die zwischen dem 1. Jänner 2004 und dem 19. Jänner 2017 Opfer eines Betruges wurden;
- dafür müssen die betroffenen Verbraucher innerhalb 31. Mai 2018 ein Onlineformular ausfüllen: https://kccsecure.com/westernunionremission/Claimant/UnKnownClaimForm;
- und Kopien aller nützlichen Unterlagen beifügen;
- jeder Vorgang muss einzeln aufgelistet werden;
- die Prüfung des Antrages kann bis zu einem Jahr dauern.
Mehrere Jahre ermittelten der US Federal Trade Commission, das Department of Justice und der US Postal Service gegen Western Union. Am 19. Jänner 2018 stimmte das Unternehmen zu, Opfer von Betrügereien zu entschädigen. Insgesamt stehen rund 586 Millionen Dollar zur Verfügung. Das amerikanische Department of Justice wird die Fälle prüfen.
Einige Betroffene sollen bereits Post von der Kanzlei Girardi & Co. erhalten haben, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es sich um keine Spam- oder Phishingmitteilung handelt. Dieser Hinweis ist besonders wichtig, denn Western Union bringen die Verbraucherschützer in erster Linie mit „scams“, also Betrügereien in Verbindung. So bearbeitete Julia Rufinatscha vom EVZ zum Beispiel vor einigen Jahren den Fall von Herrn Johann, der im Internet Maria, seine große Liebe gefunden hatte. Nur war Maria aber leider in Afrika und Herr Johann sollte Maria helfen, die Fahrt nach Italien zu finanzieren. Über 10.000 Euro bezahlte Johann, immer mittels Western Union, bevor ihn die Juristin davon überzeugen konnte, dass von Liebe eigentlich keine Spur war, sondern lediglich von Betrug!
Monika Nardo, Leiterin vom EVZ kann sich an den Fall mit der Studentenwohnung in London erinnern, welche zwei Südtiroler Studenten im Internet ganz günstig gefunden hatten. Ganze drei Monatsmieten hatten sie - mittels Western Union - im Voraus bezahlt. „Als die Studenten dann in London waren, gab es niemanden der zur Schlüsselübergabe erschien, und das Geld war natürlich pfutsch!“, erzählt die Beraterin.
"Viele gehen Online-Betrügern auf den Leim. Wer Opfer eines Betrugs im Internet wurde, sollte diesen melden. Die Meldung kann bei der Postpolizei oder/und einer Verbraucherschutzorganisation gemacht werden. Beide Institutionen haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und können Verbrauchern daher auf unterschiedliche Weise helfen“, sagt Walther Andreaus, Geschäftsführer der VZS, welche das EVZ in Bozen organisiert, abschließend.
Bozen, 01.02.2018
Presse-Information
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