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05.02.2020
Betrügereien auf sozialen Netzwerken: Das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) klärt auf
Täglich stoßen europäische Verbraucher in sozialen Netzwerken auf gezielte Werbung zu attraktiven Angeboten. Facebook, Youtube und soziale Netzwerke im Allgemeinen bieten aber auch gute Gelegenheiten, VerbraucherInnen gezielt zu erreichen, und ihnen unwiderstehliche Angebote zu unterbreiten. Für einige Unternehmen bieten sich so auch hervorragende Möglichkeiten, den Nutzern insgeheim kostenpflichtige Abos unterzujubeln, ihnen Geld oder ihre persönlichen Daten abzuluchsen.
Nach einer aktuellen Studie der Europäischen Kommission wurden in den letzten zwei Jahren 56% der europäischen und 58% der italienischen VerbraucherInnen Opfer von Betrügereien im Netz.
Die häufigsten Fälle betrafen dabei Abofallen oder den Kauf von Waren, die sich dann als gefälscht, nicht lieferbar oder als überhaupt nicht existent erwiesen haben.
Im Rahmen der Kampagne zu fünfzehn Jahren Tätigkeit widmet das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren den Monat Februar dem Thema Betrügereien auf sozialen Netzwerken. Die Kampagne wird das gesamte Jahr 2020 über versuchen, das Bewusstsein der VerbraucherInnen zu zwölf wichtigen Verbraucherfragen zu stärken.
Die Inserate – und damit die Beweise – verschwinden spurlos
Besonders ans Herz legen möchte das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren den VerbraucherInnen, grundsätzlich immer einen Screenshot zu erstellen, bevor man auf die Anzeige klickt, welche das Interesse geweckt hat. Andernfalls ist es später sehr schwierig, die Onlinefalle, in welche man gestolpert ist, nochmals ausfindig zu machen: Die Anzeige selbst verschwindet, sobald man darauf klickt."Ein großes Problem besteht darin, dass VerbraucherInnen, wenn sie sich an unser Büro wenden, oft keine Unterlagen und keine Beweise in der Hand haben: Die Anzeigen sind verschwunden, manchmal hat man eine gefälschte Ware oder gar nichts erhalten und kann das Unternehmen auch nicht erreichen. Mit dieser Kampagne wollen wir genau auf dieses Problem aufmerksam machen", erklärt Barbara Klotzner, Beraterin beim EVZ Italien in Bozen.
Soziale Netzwerke werden oft als Kanal dafür genutzt, VerbraucherInnen mit Angeboten zu erreichen, die sich dann als "zu gut um wahr zu sein" herausstellen. "Wenn wir uns auf den sozialen Netzwerken bewegen, machen wir das oft nebenher und sind nicht ganz bei der Sache. Das bedeutet, dass wir manchmal vergessen, die uns präsentierten Angebote genauer anzuschauen und kritisch zu bewerten“, so Barbara Klotzner. "In sozialen Medien sind es häufig Gewinnspiele oder Probeangebote, welche besonders verlockend wirken."
Das neue europaweite Warnsystem
Die Rechte der Verbraucher werden künftig noch besser durch ein neues externes Warnsystem geschützt, das kürzlich von der Europäischen Kommission mit der Überarbeitung der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Verordnung) europaweit eingeführt wurde. Das neue Warnsystem verstärkt die bestehende grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden. Durch dem täglichen Kontakt zu Verbrauchern in 30 Ländern, kann das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren im Warnsystem eine wichtige Rolle spielen.Frau A. konnte übrigens die Zahlungen über ihre Kreditkartenfirma stoppen; über ein Chargebackverfahren buchte die Kreditkartenfirma die bereits bezahlten Beträge wieder zurück.
Die Inhalte der Kampagne zu fünfzehn Jahren Tätigkeit werden auf den sozialen Netzwerken des Europäischen Verbraucherzentrums Italien veröffentlicht:
Facebook: https://www.facebook.com/CentroEuropeoConsumatori/
Twitter: @ECCItaly
Instagram: ecc.italy
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCyFNtAByXusFIgZChNgZfKA
Bozen, 05.02.2020
Presse Information
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