Unternehmen, öffentliche Institutionen und Konsumenten aus ganz Europa sehen wegen der globalen Covid-19-Pandemie einem Paradigmenwechsel im Konsumverhalten entgegen. Auslöser ist der beispiellose Aufschwung digitaler Produkte und Lösungen, den die Pandemie in den letzten Monaten befeuert hat. Am 20. November feierte das Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) seinen 15. Geburtstag. Zu gegebenem Anlass organisierte das Netzwerk ein digitales Event mit EU-Kommissar Didier Reynders und Journalistinnen und Journalisten aus ganz Europa, um mit den Medienvertreterinnen über die Zukunft des Verbraucherschutzes auf EU-Ebene zu diskutieren.
Im Rahmen des Events, das wie eine Talkshow konzipiert war und vom belgischen Unternehmensberater und Wirtschaftsphilosophen Rik Vera moderiert wurde, stellte sich Reynders bei einem Q&A einigen Fragen der Medienvertreter zu aktuellen Maßnahmen für eine Verbesserung des Verbraucherschutzes auf europäischer Ebene. Dabei wurden Themen wie Reisen, Unterhaltungs- und Alltagselektronik, der Green Deal und der zukünftige Einfluss von Faktoren wie KI (Künstliche Intelligenz), IdT (Internet der Dinge) oder E-Commerce angeschnitten.
„Millionen von Bürger haben schon die Hilfe der Verbraucherzentren in Anspruch genommen. Ich bin überzeugt, dass das Netz der Europäischen Verbraucherzentren mit seiner praktischen Unterstützung für die Verbraucher auch in Zukunft ein wesentliches Merkmal der Verbraucherkooperation der Union bleiben wird“, unterstrich der EU-Kommissar in einem zusätzlichen Video, in dem er dem ECC-Net alles Gute zum Geburtstag wünscht.
Im Anschluss fand eine virtuelle Paneldiskussion zwischen Anna Ekegren, Leitern des ECC Schweden, Monique Goyens, Generaldirektorin des Europäischen Verbraucherverbands, Rainer Ettel, Leiter der Unterabteilung Verbraucherpolitik und Verbraucherrechtsdurchsetzung im deutschen Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und Bogomil Nikolov, Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses statt. Dabei wurde erörtert, wie in Zukunft Konsumenten zu einer nachhaltigeren Lebensweise und somit zu einem nachhaltigeren Konsum motiviert werden können.
„Wir müssen diese Angelegenheit schnell und ehrgeizig angehen. Schnell deswegen, weil der Klimawandel mit großen Schritten voranschreitet; ehrgeizig, weil wir die Menschen direkt zu einem Wandel in ihrem Verhalten bringen müssen. Regeln und Gesetze funktionieren nicht, wenn die Menschen nicht mitziehen“, betonte Goyens in ihrem Beitrag und fasste damit einen integralen Bestandteil der anstehenden Arbeit des ECC-Net zusammen.
Denn wie die neue Agenda des ECC-Net in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll, darüber sprach im Anschluss an die Diskussion Nils Behrndt, Direktor für Verbraucherschutz (JUST.DDG.E): „Europa ist eine Vorzeigeregion für den Konsumentenschutz. Viele Menschen sind sich ihrer Rechte nicht bewusst, gerade wenn es um grenzübergreifende Angelegenheiten geht. Und genau da kommt das ECC-Net ins Spiel, das den Verbrauchern unter die Arme greift. Es ist der Beweis, dass der Konsumentenschutz hier nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch umgesetzt wird.“
Am Ende wurden noch ein Bericht mit Verbrauchertipps zu den letzten 15 Jahren ECC und neue Website des Netzwerks https://www.eccnet.eu/ vorgestellt.
Bozen, 27. November 2020
Presse-Information
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