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Europäisches Verbraucherzentrum Italien Büro Bozen
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19.10.2022

Europäische Kommission sorgt für mehr Schutz für europäische Verbraucher:innen, die über die Verkaufsplattform Shopify einkaufen

 
Nach einem 18-monatigen Dialog zwischen der Europäischen Kommission, dem Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netzwerk) und Shopify wurde eine Einigung erzielt, um die Sicherheit der EU-Verbraucher:innen bei der Nutzung der Plattform zu verbessern.
Der Dialog wurde von den europäischen Verbraucherschutzbehörden initiiert, nachdem beim Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) dazu zahlreiche grenzüberschreitende Beschwerden eingegangen waren, insbesondere während der COVID-19-Pandemie.

Aber was ist Shopify überhaupt? Es handelt sich um einen bei Online-Shops sehr beliebten Dienst: Unternehmen, die ihre Waren online verkaufen möchten, können über diese Plattform ihren eigenen virtuellen Laden gestalten, anstatt ihre Verkaufswebseite von Grund auf neu zu erstellen.

Shopify hat sich nun verpflichtet, Verbesserungen vorzunehmen und eine Reihe von Änderungen umzusetzen, welche die Plattform mit den europäischen Verbraucherschutzstandards in Einklang bringen. Dies soll das Einkaufen für Verbraucher:innen sicherer machen.

In den ersten beiden Jahren der Pandemie hat das Online-Shopping EU-weit erheblich zugenommen. Als Reaktion auf diese steigende Nachfrage und die Unterbrechung der Lieferketten auf dem gesamten Kontinent sind viele neue Online-Shops aus dem Boden geschossen. Das Wachstum des elektronischen Handels ging jedoch mit einer Zunahme von Beschwerden insbesondere europäischer Verbraucher:innen über unlautere Praktiken einiger Shops, welche die Shopify-Plattform (aber auch auf anderen Plattformen) nutzen, einher.

Wie aus den beim Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren ECC-Net eingegangenen Beschwerden hervorgeht, wurden von einigen Shops systematisch unlautere Geschäftspraktiken, angewandt: Es fehlten z. B. jegliche Kontaktinformation des Shops; manchmal kam es auch zut so schwerwiegenden Verfehlungen wie Betrügereien und den Verkauf von gefälschten Produkten.

Um dieses Problem anzugehen, nahm die Europäische Kommission in Zusammenarbeit mit den CPC Netzwerk im Juli 2021 den Dialog mit der Shopify-Plattform auf. Diese erklärte sich bereit, gegen die unlauteren Geschäftspraktiken einiger Online-Shops auf der Plattform vorzugehen und diese besser zu überwachen, auf Anfragen zur Klärung problematischer Shops zu reagieren und vollständigere und transparente Daten bei der Registrierung von Handelstreibenden zu erheben.

Im Besonderen hat sich Shopify dazu verpflichtet:

• den Aufbau der zur Verfügung gestellten Vorlagen für die Verkaufswebseiten, einschließlich der obligatorischen Abschnitte über Kontaktdaten, Geschäftsbedingungen, Datenschutz und Erstattungsbedingungen, neu zu gestalten;
klare Leitlinien für Online-Shops zu den EU-Rechtsvorschriften, die für ihre Tätigkeiten im elektronischen Handel innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums gelten, bereitzustellen;
auf Anfrage der nationalen Verbraucherschutzbehörden des CPC Netzwerks in den EU-Mitgliedstaaten die Daten der auf ihrer Plattform registrierten Verkäufer:innen zur Verfügung zu stellen;
Webshops, die von nationalen Verbraucherschutzbehörden ded CPC Netzwerks gemeldet wurden, zu entfernen und ihnen deren Daten für weitere Untersuchungen zur Verfügung zu stellen.

Das CPC-Netzwerk, das sich aus nationalen Verbraucherschutzbehörden in allen EU-Staaten und EWR-Ländern zusammensetzt - in Italien wird diese Funktion von der Aufsichtsbehörde für Wettbewerb und Markt (AGCM - Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato) ausgeführt - wird die Umsetzung dieser Verpflichtungen sowie alle weiteren Beschwerden von Verbraucher:innen aktiv überwachen.

"Der digitale Binnenmarkt hat die Art und Weise, wie wir einkaufen, revolutioniert, indem er uns eine größere Auswahl an Produkten und Dienstleistungen zu besseren Preisen bietet", erklärt Maria Pisanò, Direktorin des Europäischen Verbraucherzentrums Italien, "aber damit Verbraucher:innen tatsächlich von dieser großen Chance profitieren können, darf das Internet kein rechtsfreier Raum sein. Verbraucherschutz muss im gleichen Maß gewährleistet werden, unabhängig davon, ob im Geschäft in der Einkaufsstraße oder in einem virtuellen Geschäft Im Internet eingekauft wird. Es ist daher notwendig, die Einhaltung der Vorschriften für alle Wirtschaftsteilnehmer zum umfassenden Schutz der Verbraucher:innen und zur Konkurrenzfähigkeit jener Verkäufer:innen, die korrekt arbeiten und sich an die Regeln halten.“

"Das erzielte Ergebnis ist bedeutsam und zu begrüßen, insbesondere angesichts der Verbreitung von Online-Shops, die sich auf diese Plattform stützen", fügt Stefano Albertini, Koordinator des EVZ Italien – Büro Bozen, hinzu, "und hoffentlich wird es sich auf den Schutz der Verbraucher, die online einkaufen, auch konkret auswirken.


Für weitere Informationen steht das Europäische Verbraucherzentrum Italien zur Verfügung: Tel: 0471/980939 und E-Mail: info@euroconsumatori.org.


Bozen, am 19. Oktober 2022
Presse-Information

 

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